Nuckel und Nuckelflasche abgewöhnen

Tipps für Zuhause

Schon im Struwwelpeter wird das Problem des Abgewöhnens des Nuckelns beschrieben. So radikal wie dort sollte man natürlich nicht vorgehen. Im folgenden Text stellen wir Ihnen einige elegantere Möglichkeiten vor, das Problem anzugehen.

Das Nuckeln und Saugen an sich ist uns angeboren und dient uns in den ersten Lebensmonaten der Ernährung. Es ist lebensnotwendig. Auch eine Weile darüber hinaus haben Säuglinge ein hohes Saugbedürfnis. Unter anderem beruhigt es die Kinder. Wenn es jedoch zu lange andauert, kann es Schäden an Zähnen und Kiefer verursachen.

Dem Kind das Nuckeln abzugewöhnen kann genauso schwierig sein wie es ist, einem Raucher das Rauchen abzugewöhnen. Es ist unsere erste Sucht. Deshalb braucht das Kind Ihre Unterstützung und Motivation. Leider werden immer häufiger auch Nuckelflaschen mit süßen Getränken, wie z.B. Saftschorlen, zum Nuckeln missbraucht. Egal, woran Ihr Kind nuckelt – Nuckel, Finger, Daumen, Tücher, Stofftiere – es sollte so früh wie möglich wieder abgewöhnt werden.

Im Folgenden finden Sie viele Ideen, wie Sie Ihrem Kind das Nuckeln abgewöhnen können. Viele Methoden lassen sich sowohl für den Schnuller als auch für die Nuckelflasche oder den Trinklernbecher anwenden oder auch für Daumen, Finger, Tücher etc. Suchen Sie eine Methode aus, die Ihnen für sich und Ihr Kind passend erscheint. Es ist auch möglich, verschiedene Geschichten miteinander zu kombinieren. Wichtig ist nur, dass Sie sehr konsequent das einmal gewählte Ziel einhalten.
1. Daumennuckeln_r

Schnuller- und Daumennuckeln

Im Normalfall sollten die Kinder mit ca. 2 Jahren langsam mit dem Nuckeln aufhören, spätestens jedoch zum 4. Geburtstag. Das Nuckeln am Sauger oder Daumen verursacht auf Dauer den so genannten „lutschoffenen Biss“, d.h. die oberen Schneidezähne werden nach oben und nach vorne gedrückt. Wird bei kleinen Kindern das Nuckeln abgestellt, behebt sich diese Fehlstellung durch den Druck der Lippen und den fehlenden Druck von Nuckel oder Daumen oft von selbst. Hält das Nuckeln jedoch länger an, muss der offene Biss kieferorthopädisch reguliert werden, was teilweise langwierig sein kann. Der Vorteil beim Schnuller ist die anatomische Form, die dem Kiefer gut angepasst ist. Der Daumen verursacht meistens eine asymmetrische Verformung des Kiefers, die noch schwieriger behandelbar ist.

Sie können sich beim Abgewöhnen des Nuckels oder Daumens also etwas Zeit lassen, sollten aber dennoch den richtigen Zeitpunkt nicht verpassen. Grundsätzlich ist es leichter, einen Schnuller wieder ab zu gewöhnen als den Daumen, da der Daumen immer und zu jeder Zeit verfügbar ist.

Als erste Maßnahme können Sie dem Kind nach dem Einschlafen den Schnuller wieder aus dem Mund zu ziehen, damit er nur kurze Zeit zwischen den Zähnen liegt.

3. Nuckelflasche_r

Dauernuckeln an Nuckelflaschen

Ein großes Problem unserer modernen Industriewelt ist das Dauernuckeln an Nuckelflaschen aus Plastik, Trink-Lernbechern, Sigg- Flaschen & Co.

Früher waren Nuckelflaschen ausschließlich aus Glas. Keine Mutter wäre auf die Idee gekommen, einem Kleinkind die Glasflasche zum Trinken selbst zu überlassen, da die Gefahr bestand, dass die Flasche zerbricht und  sich das Kind dabei verletzt. Diese Verletzungsgefahr ist bei den Plastik-Flaschen nicht mehr vorhanden, deshalb werden sie den Kindern oft zum Dauergebrauch überlassen.

Jede süße oder saure Flüssigkeit ist beim Dauernuckeln schlecht für die Zähne: Obst- und Gemüsesäfte, auch verdünnte oder gesüßte Tees verursachen Nuckelflaschen-Karies (wird heute Early-Childhood-Caries genannt). Besonders die oberen Schneidezähne können so stark geschädigt werden, dass sie schwarz werden und dann sogar abbrechen. Die gleiche Wirkung hat auch das Dauernuckeln aus Schnabeltassen, Trinklernbechern, Sportlerflaschen, Sigg- Flaschen und aus Strohhalmen.

Sogar lang andauerndes sehr häufiges Stillen nach Durchbruch der Schneidezähne kann zur Early- Childhood- Caries führen. Am kritischsten ist das Trinken der Flasche in der Nacht oder zum Einschlafen, da nachts der Speichelfluss erheblich eingeschränkt ist und dadurch die Selbstreinigung und Neutralisation durch den Speichel nicht oder nur sehr eingeschränkt funktioniert. Der Zerstörungsprozess der Zähne geht in diesem Falle noch viel schneller voran.

Geschichten zum Abgewöhnen von Nuckel und Nuckelflasche

5. Nuckelfee_r

Nuckelfee:

Erzählen Sie Ihrem Kind, dass es jetzt schon ganz groß ist und Sie einen Anruf von der Nuckelfee bekommen haben. Die Nuckelfee (bei der Nuckelflasche natürlich die Nuckelflaschenfee) wohnt oben im Himmel beim Mond und den Sternen. Beschreiben Sie die Nuckelfee oder denken Sie sich mit Ihrem Kind zusammen aus, wie die Nuckelfee aussehen könnte und wo sie wohnt. Sie wohnt z.B. in einem wunderschönen glitzernden Sternenschloß mit ganz hohen Türmen, gelben Fenstern, blauen Türen etc. Die Nuckelfee hat goldene Haare und ein schönes langes Prinzessinnenkleid (bei Mädchen) oder einen super coolen Supermann- Anzug (bei Jungen), je nach Vorliebe des Kindes – der Phantasie sind keine Grenzen gesetzt.

Und natürlich hat die Nuckelfee auch Flügel – vielleicht ganz zarte Elfenflügel – vielleicht so große Flügel wie ein Flugzeug – oder sie hat echte Drachenflügel. Es sollte eine Figur sein, die das Kind richtig gut findet. Dadurch sieht die Nuckelfee auch für jedes Kind anders aus. Außerdem hat die Nuckelfee ein ganz großes Fernrohr und kann damit auf die Erde sehen. So kann sie überprüfen, welche Kinder schon so groß sind, dass sie keinen Nuckel mehr brauchen. Die Nuckelfee telefoniert dann mit der Mama und fragt, ob sie den Nuckel schon abholen und dafür ein tolles Geschenk bringen kann. Wenn das Kind groß genug ist, dann darf es abends seine Nuckel auf die Fensterbank – oder einen anderen verabredeten Platz legen und die Nuckelfee holt die Nuckel nachts ab und am nächsten Morgen liegt dort ein tolles Geschenk.

Die Nuckel macht die Nuckelfee natürlich wieder schön sauber und bringt sie zu den ganz kleinen Babys, die die Nuckel jetzt brauchen.

Man kann evtl. einen festen Termin für die Nuckelfee vereinbaren z.B. Ostern, Geburtstag, Weihnachten, Sonntag in 2 Wochen o.ä. und auf diesen Termin hinarbeiten evtl. erzählen man hat immer wieder mit der Nuckelfee telefoniert, die Nuckelfee hat schon nach einem Wunsch des Kindes gefragt. Oder: Die Nuckelfee hat schon ein Baby gefunden, welches die Nuckel bekommen soll etc. Auf jeden Fall sollte die ganze Geschichte immer positiv formuliert werden, damit das Kind sich darauf freut, wenn die Nuckelfee kommt. Niemals als Strafe damit drohen (wenn Du jetzt nicht lieb bist, kommt die Nuckelfee und holt den Nuckel ab). Dann wird es sicherlich viel Ärger und Tränen geben.

Wichtig ist: Wenn die Nuckelfee da war, sind die Nuckel auch tatsächlich weg und können nicht wieder geholt werden. Schließlich haben Sie ja kein Flugzeug oder eine Rakete, um zu der Nuckelfee zu den Sternen zu fliegen.

6. Nuckelflaschenparty_r

Nuckelflaschenparty:

Erklären Sie Ihrem Kind, dass es jetzt schon ganz groß ist. Es darf das Babyalter verlassen und wird in den Kreis der (Klein-) Kinder aufgenommen. Das Wichtigste daran ist die Nuckelflaschenparty. Bei der Nuckelflaschenparty darf das Kind alle seine Nuckelflaschen wegschmeißen. Sollte Ihr Kind schon Karies haben, erklären Sie ganz in Ruhe, dass die Flasche die Zähne kaputt gemacht hat und auch daran schuld war, dass das Kind evtl. schon Zahnschmerzen hatte. Da Sie und Ihr Kind in Zukunft möchten, dass die Zähne heile bleiben, müssen die Nuckelflaschen jetzt weggeschmissen werden. Machen Sie eine kleine Party daraus, an der die ganze Familie teilnimmt, also Mama, Papa und die Geschwister. Es können auch die Puppen und Stofftiere dazu eingeladen werden. Nehmen Sie sich Zeit dafür. Günstig ist dafür das Wochenende, wenn wirklich auch alle da sind.

Ihr Kind sollte gut ausgeschlafen und fit sein. (Ein müdes oder krankes Kind ist schlecht zu motivieren). Sie sollten den Zeitpunkt so wählen, dass danach eine Mahlzeit ansteht, denn als Geschenk für Ihr Kind besorgen Sie vorher ein schönes Glas, Becher oder Tasse, welches dann gleich eingeweiht werden kann. Zu diesem Essen sollte es etwas geben, was Ihr Kind sehr gerne mag oder was es sich vorher gewünscht hat, denn die Nuckelflaschenparty ist sein/ihr Fest.

Decken Sie den Tisch sehr schön und stellen Sie eine festliche Atmosphäre her z.B. mit Kerze oder einem besonderen Tischschmuck am Platz Ihres Kindes, so wie sie es auch zum Geburtstag machen würden. Sie sollten Ihr Kind auf jeden Fall schon vorher auf die Party vorbereiten und auf das, was dabei passieren soll, so dass es sich darauf freut, jetzt zu den großen Kindern zu gehören.

Halten Sie eine kleine Rede etwa so:
Meine liebe Anna, Du bist jetzt schon ganz groß, deshalb verabschieden wir Dich heute endgültig vom Babyalter und nehmen Dich im Kreis der Kinder auf. Du kannst schließlich schon alleine essen, trinken, Dich anziehen etc. (Dinge aufzählen, die das Kind schon gut alleine kann und auf die es stolz sein kann). Alles das kann ein Baby nicht. Und deshalb verabschiedest Du Dich heute von dem letzten, was Dich noch zum Baby macht. Weißt Du was das ist? Genau, Deine Nuckelflaschen. Die braucht ein großes Kind nicht mehr.

Bei Kindern, die schon Karies haben oder hatten: Und Du weißt auch, was die Flaschen mit Deine Zähnen gemacht haben. (Kind antworten lassen und die Antwort noch mal wiederholen:) Genau, die Flaschen haben Deine Zähne ganz kaputt gemacht. Jetzt sind Deine Zähne wieder heile / werden wieder heile gemacht und wir möchten alle, dass die Zähne dann auch heile bleiben und Du gut essen kannst. Wir holen jetzt alle Deine Nuckelflaschen und dann darfst Du großes Kind die Flaschen selbst wegschmeißen. Die Nuckelflaschen sind danach für immer weg und wir können sie auch nicht wieder holen. Am Montag kommt das Müllauto und bringt sie zur Müllkippe.

Es sollten dann alle Nuckelflaschen eingesammelt werden. Ihr Kind bekommt eine Kinderschere und darf zuerst die Nuckel zerschneiden und anschließend werden die Nuckelflaschen in den Mülleimer geschmissen. Machen Sie Ihrem Kind vorher ganz genau klar, dass die Flaschen für immer weg sind und nicht zurückgeholt werden können, denn das Müllauto bringt die Flaschen zur Müllkippe, wo man sie nicht wieder finden kann.

Wenn alle Nuckelflaschen im Müll sind, wird das Kind gelobt, wie toll es das gemacht hat und wird noch einmal im Kreis der Kinder begrüßt (wenn große Geschwister da sind, können diese die Begrüßung übernehmen). Sie können auch vorher eine Medaille aus Papier mit einem Bindfaden als Kette basteln, auf der „Willkommen im Club der Kinder“ oder etwas ähnliches steht und diese dem Kind umhängen oder einen speziellen Hut basteln und diesen aufsetzen etc. Dann bekommt Ihr Kind das Geschenk, welches sehr schön eingepackt ist. Darin befindet sich die oben schon beschriebene Tasse oder der Becher. Es sollte schon etwas besonderes sein, was sonst niemand in der Familie hat und was nur für das Kind bestimmt ist. Es könnte z.B. die Lieblingsfigur wie etwa Winnie Pooh, Barbie oder Bob der Baumeister darauf sein oder es könnte eine tolle Glitzertasse etc. sein, je nach Vorliebe. Sie sollten Ihrem Kind erklären, dass dies sein neues Trinkgefäß ist, welches nur für ihn/ sie bestimmt ist und die neue Tasse / der neue Becher sollte gleich bei einem gemeinsamen Essen eingeweiht werden.

Sie sollten die Nuckelflaschen wirklich alle wegwerfen, damit auch Sie selbst nicht in die Versuchung kommen, sie dem Kind wieder zu geben. Es könnte sein, dass es am allerersten Abend Tränen gibt, weil die Flasche weg ist. Machen Sie Ihrem Kind jedoch klar, dass die Flaschen im Müll sind und Sie die Flaschen nicht wieder holen können und dass es jetzt die schöne neue Tasse hat, die auch nachts am Bett stehen darf (natürlich nur mit Wasser) damit das Kind jederzeit wenn es Durst hat, etwas trinken kann.

Gestalten Sie das „ins Bett gehen“ besonders schön. Spielen Sie noch mit Ihrem Kind, lesen Sie eine Geschichte vor und kuscheln Sie noch eine Weile. Auch wenn es für Sie nicht so einfach erscheint, nach 2- 3 Tagen wird Ihr Kind sich damit abgefunden haben, ohne Flasche ins Bett zu gehen.

8. Flaschenpost_r

Nuckel als Flaschenpost verschicken:

Nehmen sie ein Schraubglas (leeres Marmeladenglas etc.) und packen Sie gemeinsam mit Ihrem Kind die Nuckel hinein. Dazu kann das Kind z.B. noch ein schönes Bild malen. Machen Sie einen Ausflug zu einem Fluss oder See oder verbinden Sie die Geschichte mit einem Urlaub am Meer und lassen Sie Ihr Kind die Flaschenpost selbst ins Wasser werfen. Die Nuckel sind dann für die kleinen Fischbabys oder Entenküken. Bei Mädchen, die gern Nixen oder Meerjungfrauen mögen, kann die Flaschenpost auch dahin geschickt werden oder an die Unterwassergeister. Lassen Sie Ihre Phantasie spielen. Oft haben die Kinder selbst hier auch gute Ideen.

Die Nuckel macht die Nuckelfee natürlich wieder schön sauber und bringt sie zu den ganz kleinen Babys, die die Nuckel jetzt brauchen.

Man kann evtl. einen festen Termin für die Nuckelfee vereinbaren z.B. Ostern, Geburtstag, Weihnachten, Sonntag in 2 Wochen o.ä. und auf diesen Termin hinarbeiten evtl. erzählen man hat immer wieder mit der Nuckelfee telefoniert, die Nuckelfee hat schon nach einem Wunsch des Kindes gefragt. Oder: Die Nuckelfee hat schon ein Baby gefunden, welches die Nuckel bekommen soll etc. Auf jeden Fall sollte die ganze Geschichte immer positiv formuliert werden, damit das Kind sich darauf freut, wenn die Nuckelfee kommt. Niemals als Strafe damit drohen (wenn Du jetzt nicht lieb bist, kommt die Nuckelfee und holt den Nuckel ab). Dann wird es sicherlich viel Ärger und Tränen geben.

Wichtig ist: Wenn die Nuckelfee da war, sind die Nuckel auch tatsächlich weg und können nicht wieder geholt werden. Schließlich haben Sie ja kein Flugzeug oder eine Rakete, um zu der Nuckelfee zu den Sternen zu fliegen.

9. Nuckel vergraben_r

Nuckel im Garten vergraben:

Graben Sie gemeinsam ein Loch im Garten und legen Sie die Nuckel hinein. In diesem Fall sind die Nuckel für die Maulwurfskinder oder Regenwurmkinder. Auch hier sollte eine Geschichte dazu erzählt werden, z.B. dass die Maulwurfskinder in einem unterirdischen Schloss wohnen und die Nuckel später abholen. Natürlich lassen sie ein Geschenk für das Kind da.

10. am Gasballon_r

Nuckel an Gasballon hängen:

Gleiches Schema wie die anderen Geschichten, nur diesmal wird der Nuckel an einen Heliumballon gehängt. Evtl. sollte man mehrere Ballons nehmen, da die Nuckel doch ein gewisses Gewicht haben. (Unbedingt vorher ausprobieren, damit sie auch fliegen). Das Kind darf ihn natürlich selbst steigen lassen. Er fliegt dann z.B. zu den Mondkindern. Auch die Mondkinder schicken natürlich ein Geschenk zurück

11. dem Mülloauto mitgeben_r

Nuckel mit dem Müllauto mitgeben:

Wenn der Nuckel schon sehr zerkaut ist, kann man das Kind auch motivieren, ihn in den Müll zu schmeißen, am besten an dem Tag, an dem das Müllauto kommt. Vielleicht darf das Kind den Nuckel sogar selbst in das Müllauto werfen. Bei mehreren Nuckeln kann z.B. auch jede Woche ein Nuckel weggeschmissen werden.

12. Loch in den Nuckel_r

Loch in den Nuckel schneiden:

Man kann auch ein Loch in den Nuckel stechen. Dadurch entweicht die Luft, und es ist nicht mehr so schön zu nuckeln. Langsam kann man dann jeden Tag ein kleines Stück vom Nuckel mit der Schere abschneiden, bis er aus dem Mund heraus fällt. Spätestens dann macht es keinen Spaß mehr zu nuckeln

2. Schnuller nuckeln_r

Die alten Nuckel ausnuckeln lassen:

Erklären Sie Ihrem Kind, dass es schon so groß ist, dass Mama und Papa im Laden keinen neuen Nuckel mehr kaufen dürfen, dass ist nur für kleine Kinder erlaubt. Die alten Nuckel dürfen noch ausgenuckelt werden und wenn diese alle kaputt sind, dann ist Schluss

Nuckel verschicken

Nuckel verschicken:

Es gibt einige Möglichkeiten, das Kind selbst den Nuckel abgeben zu lassen. Es sollte immer eine gute zeitliche Vorbereitung getroffen werden, damit das Kind sich auf das Ereignis freuen kann. Es sollte auch wissen, dass der Nuckel damit endgültig weg ist und nicht wieder geholt werden kann. Sie sollten das Ereignis möglichst feierlich gestalten, evtl. auch eine kleine Abschiedsrede für den Nuckel halten, bzw. das Kind sollte sich beim Nuckel bedanken, dass er immer für ihn/sie da war, dass die Zeit mit dem Nuckel schön war und dass jetzt jemand anders den Nuckel nötiger braucht.

Nuckel im Paket verschicken

Nuckel als Paket verschicken:

Sie können den Nuckel in ein schönes Paket einpacken, natürlich zusammen mit Ihrem Kind und dieses Paket an kleine Babys oder an arme Kinder etc. verschicken. Natürlich sollten Sie das Paket auch gemeinsam zur Post bringen. Dafür bekommt das Kind ein anderes Paket geschickt mit einem Geschenk, dass es sich wünscht.

nuckelkalender

Nuckelkalender:

Eine Alternative zur Nuckelfee ist der Nuckelkalender. Er funktioniert auch bei größeren Kindern und vor allem beim Daumenlutschen. Malen Sie zusammen mit Ihrem Kind einen Kalender, z.B. für einen Monat auf, wobei für jeden Tag ein Kästchen gemalt werden muss. Diesen Kalender hängen Sie öffentlich im Haus auf, so dass jeder, der zu Besuch kommt, ihn sehen muss und automatisch fragt, was da hängt.

An jedem Tag, an dem nicht genuckelt wurde, malen Sie zusammen mit Ihrem Kind eine Sonne in den Kalender, an jedem Tag, an dem genuckelt wurde, gibt es eine Wolke oder einen Blitz. Sie können auch ein lachendes oder weinendes bzw. traurig schauendes Gesicht malen.
Verabreden Sie vorher mit Ihrem Kind, dass es für eine bestimmte Anzahl von Sonnen, z.B. für 5 Sonnen, (das Ziel darf nicht zu hoch gesteckt werden damit es nicht zu unerreichbar scheint) einen kleinen Wunsch erfüllt bekommt. Dies könnte ein Besuch im Kino sein oder ein kleines Auto, ein Kleid für die Puppe etc. Beim nächsten Mal sollten schon mehr Sonnen das Ziel sein usw. Sie sollten auch eine Belohnung verabreden, wenn das „große Ziel“ erreicht ist nämlich gar nicht mehr zu nuckeln. Es müssen vor allem nicht immer materielle Dinge sein, mit denen Sie belohnen es könnte auch mal eine Radtour zu einem vom Kind gewählten Ziel sein oder ein Nachmittag im Schwimmbad etc. Es sollte jedoch schon so sein, dass für das Kind ein großer Anreiz besteht, das Ziel zu erreichen.

Der Nuckelkalender kann gut mit den anderen Geschichten kombiniert werden und dient dadurch als zusätzliche Motivation.

Eine Nuckelkalender-Vorlage können Sie hier als PDF herunterladen.

Geschichten zum Abgewöhnen des Daumennuckelns

Wenn Ihr Kind am Daumen nuckelt, können Sie auch folgendes versuchen: Fragen Sie Ihr Kind, an welchem Finger es nuckelt. Es wird Ihnen den entsprechenden Finger zeigen. Dann fragen Sie, was denn mit all den anderen Fingern ist. Die sind ganz traurig, weil sie nicht genuckelt werden.

Erklären Sie, dass die anderen Finger auch mal dran kommen müssen und machen Sie mit Ihrem Kind aus, dass jeden Tag ein anderer Finger genuckelt werden muss, z.B. am Montag der Daumen, am Dienstag der Zeigefinger am Mittwoch der Mittelfinger, am Donnerstag der Ringfinger usw. Überlegen Sie jeden Tag welcher Finger an der Reihe ist und korrigieren Sie sofort, wenn der falsche Finger genuckelt wird.

Wenn Sie dies konsequent durchhalten, wird es irgendwann uninteressant, den Daumen zu nuckeln, und die anderen Finger sind in der Regel sehr unbequem zu lutschen, so dass das Kind irgendwann aufhört zu nuckeln. Aber wie gesagt: Sie müssen dabei sehr konsequent sein.

15. Daumenkönig_r

Der Daumenkönig

Geschichte aus dem Buch:
„Philipp und der Daumenkönig“ von Bärbel Spathelf und Susanne Szesny. ISBN: 9783865590312 Das Buch ist ganz toll zum Vorlesen, die Idee ist, dem Kind mit einem Stift ein Gesicht auf den Daumen zu malen, um morgens zu sehen, ob das Gesicht noch da ist oder ob es abgelutscht wurde.

Der Daumenfreund

Malen Sie ein Gesicht auf den Daumen des Kindes an dem es nuckelt. Es können auch beide Daumen bemalt werden, wenn an beiden Daumen genuckelt wird. Der Daumen wird zum Daumenfreund und bekommt einen Namen. Zusätzlich wird dem Daumenfreund ein Kleid oder T-Shirt in Form eines bunten Pflasters angezogen. Erklären Sie ihrem Kind, dass der Daumenfreund es gar nicht mag, wenn es in einer dunklen, nassen Höhle liegen muss und dass der Daumenfreund lieber einen anderen Platz haben möchte. Z.B. kann der Daumen mit der anderen Hand umschlossen werden. So passt das Kind in Zukunft gut auf den Daumenfreund auf. Nachts kann man wie beim Daumenkönig sehen, ob der Freund abgelutscht wurde oder nicht.

14. Daumenpolizei_r

Die Daumenpolizei

Viele Kinder sagen, sie wollen gar nicht mehr nuckeln, aber der Daumen geht von ganz allein in den Mund hinein. In diesem Fall kann es hilfreich sein, mit dem Daumen zu vereinbaren, was er machen kann, damit er nicht allein in den Mund geht. Fragen Sie den Daumen ob er anstatt in den Mund zu gehen, sich vielleicht in der Hosentasche verstecken kann, oder er könnte sich in der anderen Hand verstecken. Überlegen Sie zusammen mit Ihrem Kind, wohin der Daumen gehen könnte.

Dann sprechen Sie noch einmal mit dem Daumen und erzählen ihm: Immer wenn Du in den Mund rutschen willst, erinnerst Du Dich an Deinen neuen Platz, da ist es schön warm und gemütlich und vor allem ist es dort ganz trocken. Und vielleicht kannst Du (Daumen) an diesem neuen Ort noch etwas Neues entdecken.

Dann reden Sie noch mit der Hand. Sagen Sie der Hand, dass sie auf den Daumen aufpassen soll, damit er an seinen neuen Platz geht. Und auch der Arm kann mithelfen: Immer, wenn der Daumen zum Arm sagt: „Ich will in den Mund“, kann der Arm ihm sagen, dass er an seinen neuen Platz gehen soll und der Arm trägt ihn einfach dort hin. Als letztes können auch die Lippen mithelfen: Wenn der Daumen an die Lippen stößt, können die Lippen den Mund einfach schließen, so dass der Daumen nicht hinein kann usw. Wichtig ist, dass das Kind immer mit einbezogen wird, selbst seine Ideen dabei entwickeln kann.

Setzten Sie sich mit Ihrem Kind ganz in Ruhe hin, nehmen Sie sich Zeit! Sprechen Sie ganz ruhig und langsam.

Beispiel rechter Daumen wird genuckelt
Rechten Daumen anfassen und mit ihm sprechen: Du bist also der Daumen, der immer von ganz allein in den Mund hinein rutscht, um gelutscht zu werden. Dabei wirst Du immer ganz nass, aufgequollen und rot wie eine Waschfrauenhand und ich sehe, dass Du vom vielen Lutschen schon einen Abdruck oder sogar eine kleinen Höcker von den Zähnen bekommen hast (den Daumen des Kindes beschreiben). Ich weiß einen viel schöneren Ort für Dich. Immer, wenn Du in den Mund willst, kannst Du Dich in die Faust der linken Hand einkuscheln (den Daumen in die linke Hand nehmen lassen). Kannst Du fühlen, dass es dort schön weich ist, warm und kuschelig, genau so, wie Du es gern magst. Und vor allem ist es dort auch schön trocken. Du bleibst trocken, behältst Deine schöne Farbe und wirst immer glatter und immer schöner (Daumen wieder herausnehmen, anschauen und ein paarmal darüber streicheln.) Damit Du es auch gut schaffst, von nun an mit der linken Hand zu kuscheln hast Du ein paar gute Freunde, die auf Dich aufpassen wie die Polizisten.

Der erste Polizist ist Deine rechte Hand (rechte Hand antippen oder anfassen). Diese Hand sagt Dir von nun an immer, wohin Du gehen kannst, um zu kuscheln (Kind den Daumen wieder kurz in die linke Hand stecken lassen). Wenn der erste Polizist einmal nicht aufpasst, kommt der zweite Polizist, das ist Dein rechter Arm. Der rechte Arm trägt Dich von nun an immer zu Deiner linken Hand zum Kuscheln (Kind den Daumen wieder kurz in die linke Hand stecken lassen und den rechten Arm anfassen oder antippen und mit dem Arm sprechen). Du rechter Arm passt gut auf, dass der Daumen zum Kuscheln die linke Hand besucht. Der dritte Polizist ist die linke Hand (linke Hand anfassen und mit der linken Hand sprechen). Du linke Hand wirst ganz besonders gut auf den Daumen aufpassen, denn Du weißt jetzt ja, wie schön es ist, wenn der Daumen mit Dir kuschelt. (Kind den Daumen wieder kurz in die linke Hand stecken lassen). Du kannst den Daumen immer rufen, wenn er zu Dir kommen soll. Vielleicht könnt Ihr zwei Euch ein Geheimwort oder Zauberwort ausdenken, mit dem Du ihn rufst. (Denken Sie sich zusammen mit Ihrem Kind ein Wort aus, dass es daran erinnert, den Daumen aus dem Mund zu nehmen, ohne dass Sie es dabei ermahnen. Dies kann z.B. einfach eine Zahl sein, z.B. immer wenn Sie 5 oder irgendein anderes Wort wie Sonne, Zauberstab, Rumpelstilzchen etc.) sagen geht der Daumen aus dem Mund.

Der vierte und fünfte Polizist sind Deine Lippen. Immer wenn Dein Daumen an die Lippen stößt, machen die Lippen den Mund ganz fest zu, damit der Daumen nicht herein kann. An die Lippen tippen und den Lippen sagen: Immer wenn der rechte Daumen kommt, macht Ihr den Mund ganz, ganz fest zu und sagt gleich der linken Hand bescheid, dass der Daumen zum Kuscheln kommt (Kind den Daumen wieder kurz in die linke Hand stecken lassen). Und der sechste und siebte Polizist, dass sind Deine Zähne und Deine Zunge. Zu Zunge und Zähnen sagen: Ihr Zähne und Du Zunge, Ihr seid die Oberpolizisten, die Sheriffs: sobald der Daumen es trotz der fünf anderen Polizisten geschafft hat, bis zu Euch zu kommen, schmeißt Ihr Ihn sofort raus. Du Zunge drückst ihn heraus und Ihr (Zähne) fangt sofort an, zuzubeißen. Dann wird der Daumen sofort wissen, dass er falsch ist und zu seiner linken Kuschelhand gehen (Kind den Daumen wieder kurz in die linke Hand stecken lassen).

Es könnte natürlich auch sein, dass alle Polizisten eingeschlafen sind und nicht aufgepasst haben. Dann gibt es immer noch das Zauberwort, das ist wie das Blaulicht am Polizeiauto, welches alle wieder aufweckt. Sobald irgend jemand das vereinbarte Zauberwort sagt, geht der Daumen sofort aus dem Mund heraus und in seine Kuschelhand hinein (Sollten Sie also sehen, dass der Daumen wieder im Mund ist, fragen Sie zuerst, ob die Polizisten schlafen und wenn ja, wecken Sie sie mit dem Zauberwort wieder auf. Es muss vorher klar vereinbart sein, dass der Daumen dann auch tatsächlich aus dem Mund geht.)

Sie sollten sich jeden Tag einmal Zeit nehmen, mit dem Daumen und den Polizisten zu reden und sie zu fragen, wie erfolgreich sie am vergangenen Tag mit ihrer Arbeit waren. Fragen Sie den Daumen, wie oft er es noch bis in den Mund geschafft hat und vor allem, wie oft er in der linken Hand war. Loben Sie den Daumen für jedes Mal, dass er in der rechten Hand war und loben Sie die Polizisten, gleichzeitig sollten Sie den Daumen und die Polizisten noch einmal an Ihre Aufgaben erinnern und fragen was sie zu tun haben (die Antworten sollten vom Kind kommen). Auch das Kind selbst kann die Polizisten an ihre Arbeit erinnern und kann sich für die gute Arbeit der Polizisten bedanken: Vielen Dank, rechte Hand, dass Du so gut auf Deinen Daumen aufgepasst hast, vielen Dank rechter Arm, dass Du den Daumen gleich zur linken Hand gebracht hast usw.

Mit der Zeit wird der Daumen immer seltener im Mund sein und braucht auch irgendwann die linke Hand zum Kuscheln nicht mehr, da es uninteressant ist, den Daumen in der Hand zu verstecken.